Was ist ein Tennisarm?
Der Tennisarm – auch bekannt als Tennisellenbogen oder Epicondylitis – ist ein Reizzustand, der Schmerzen im Ellenbogen verursacht. Die Beschwerden treten aufgrund von einseitiger Belastung, Überdehnung, Vibrationen und genereller Überbelastung des Ellenbogens auf. Diese können sowohl beim Sport, als auch beim Heimwerken oder durch monotone Handbewegungen am Arbeitsplatz, auftreten.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die verschiedenen Aspekte der Erkrankung und geben Einblick in die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Tennisarms.
Symptome des Tennisarms
Auf welche Symtome des Tennisarms sollten Sie achten, um sich schnell in Behandlung begeben zu können?
Das wichtigste Symptom des Tennisellenbogens ist Schmerz an der Außenseite des Ellenbogens, der bis in den Unterarm und das Handgelenk ausstrahlt. Typischerweise beginnen die Beschwerden mit leichten Schmerzen, die mit der Zeit immer stärker werden.
Oft ist auch ein Druckschmerz am Ellenbogen zu spüren – oder schon Bewegungen des Handgelenks verschlimmern die Schmerzen. Ohne Behandlung verschlechtern sich die Beschwerden immer weiter, bis schon normale Handbewegungen fast unmöglich werden.
Wenn Sie den Tennisarm also nicht behandeln, können mit der Zeit verringerte motorische Fähigkeiten die Folge sein, also Steifheit in den Handgelenken, Armen und Händen. Allerdings ist der Tennisarm bzw. Epicondylitis im Allgemeinen nicht lebensbedrohlich, sondern lediglich sehr schmerzhaft und einschränkend.
Wenn Sie im Büro täglich vor dem Bildschirm mit Tastatur und Maus arbeiten, kann das die Schmerzen des Tennisarms noch verschlechtern. ErgonomischeMäuse und Tastaturen können dem entgegenwirken.
Typischerweise erfolgt heute keine komplette Ruhigstellung des Armes bei der Diagnose Tennisellenbogen mehr. Sind die Beschwerden allerdings durch einseitige Belastungen auf der Arbeit entstanden, werden Patienten in der Regel mindestens zwei bis drei Wochen krankgeschrieben, um die Belastung zu reduzieren. Teilen Sie dem Arzt also in jedem Fall mit, wenn die Beschwerden durch die Arbeit entstanden sind oder sich auf der Arbeit verschlimmern.
Der Unterschied zwischen Tennisarm und Golferellenboge
Der medizinische Fachausdruck für Tennisarm ist Epicondylitis. Epicondylitis gibt es jedoch in zwei Ausprägungen: Tennisarm (auch Tennisellenbogen genannt) und Golferellenbogen. Der Fachbegriff für Tennisarm lautet Laterale Epicondylitis bzw. Epicondylitis humeri radialis, der für den Golferellenbogen Mediale Epicondylitis bzw. Epicondylitis medialis humere.
Beide Krankheiten werden durch Überlastung oder Fehlbelastung ausgelöst. Was sie noch gemein haben: Der Schmerz sitzt im Ellenbogen und strahlt bis in den Unterarm und zum Handgelenk aus.
Der Unterschied liegt darin, in welchem Teil des Ellenbogens die Ursache liegt. Tennisarm entsteht durch Verletzungen der Sehne oder Sehnenansätze, die zum Handgelenk und den Fingern führen. Diese liegen an der Außenseite des Ellenbogens, weshalb der Schmerz hier am stärksten ist.
Im Gegensatz dazu entsteht der Golferellenbogen durch Verletzungen der Sehnen oder Sehenansätze der Beugemuskeln. Deshalb liegt der Schmerzpunkt hier an der Innenseite des Ellenbogens.
Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass der Tennisellenbogen häufiger vorkommt (etwa 2% der Deutschen leiden irgendwann daran), der Golferellenbogen deutlich seltener.
Quelle: Apotheken.de
Wie entsteht ein Tennisarm?
Tennisarm entsteht oft durch regelmäßiges Beugen der Handgelenke und monotone, rotierende Bewegungen mit dem Ellenbogen. Diese sorgen für eine Überlastung der Sehnen im Ellenbogen, wodurch kleine Risse und Entzündungsherde an der Ellenbogenaußenseite entstehen können. Die Verletzung der Sehnen und Sehnenansätze verursachen schmerzen, die vom Ellenbogen in Richtung Handgelenk ausstrahlen.
Während die meisten Mediziner den Tennisellenbogen als Entzündung des Gelenks sehen, begreifen andere ihn als typischen Verschleißschaden. Diese Argumentation wird dadurch gestützt, dass die Schmerzen meist nach kurzfristigen und intensiven Belastungen beim Sport, in der Freizeit oder am Arbeitsplatz entstehen.
Da die Krankheit schon nach Tennis benannt ist, könnte man denken, dass die meisten Fälle bei diesem Sport entstehen. Zwar kann der Tennisellenbogen durchaus beim Tennis entstehen, vor allem beim Aufschlag oder beim Spielen mit der Rückhand. Jedoch ist ein Tennisarm meist eine Folge falscher Belastung auf der Arbeit.
Wer leidet an Tennisarm?
Vor allem sind Handwerker – speziell Tischler und Maler – gefährdet, einen Tennisarm zu entwickeln – aber ebenso auch Büroarbeiter, die viel am Computer sitzen. Bei letzterer Gruppe kann gerade eine traditionelle Computermaus Tennisarm auslösen, da die Handgelenke während des Scrollens in einem unnatürlichem Winkel nach oben geneigt werden.
Quelle: Gelenk Klinik
Behandlung des Tennisarms
Um den Tennisellenbogen erfolgreich zu behandeln, ist es zunächst nötig, die zugrundeliegenden Ursachen zu beseitigen. Dazu ist eine Verhaltensänderung bei der Arbeit oder beim Sport nötig. Veränderte Arbeitshaltung, veränderte Aufgaben und neue Techniken im Sport können hier helfen.
Das kann dazu beitragen, den Schmerz zu vermindern und gleichzeitig die Entzündung im Ellenbogen zu vermindern. Bevor Sie aber Veränderungen vornehmen, sollten Sie die Belastungen für einige Wochen möglichst komplett meiden, um eine Heilung zu ermöglichen.
Natürlich ist es schwierig, manche Aktivitäten komplett aus dem Leben zu streichen, so zum Beispiel berufsbedingte Belastungen. Allerdings kann man die auch hier die Ausstattung am Arbeitsplatz ändern. Wenn der Tennisarm zum Beispiel durch Computerarbeit entsteht, kann eine ergonomische Maus helfen, indem sie die Bewegungen des Handgelenks reduziert.
Nach der Akutbehandlung helfen Entspannungs- und Kräftigungsübungen langfristig dabei, die Muskulatur am Ellenbogen entspannt zu halten und zu kräftigen.
Medikamentöse Behandlung
Wenn es nicht reicht, die Belastung zu reduzieren und die Muskulatur durch Übungen zu entspannen bzw. zu kräftigen, kommt meist eine Behandlung mit Cortison (direkt in den Ellenbogen gespritzt) oder nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in Frage. Diese Medikamente zeigen kurzfristig die beste Wirkung.
Dadurch wird natürlich in erster Linie der Schmerz gelindert, ebenso wirken die Medikamente entzündungshemmend. Bei Cortison braucht es typischerweise mehrere Injektionen im Zeitverlauf, empfohlen sind jedoch maximal drei pro Ellenbogen pro Jahr. Übrigens ist eine Verschlimmerung der Schmerzen innerhalb der ersten 24 Stunden nach Injektion nicht ungewöhnlich.
Falls die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt, kann auch eine Operation helfen, bei der die Sehnenansätze gelockert oder schmerzleitende Nerven durchtrennt werden. Diese wird aber in Deutschland nur sehr selten durchgeführt, weil hier wissenschaftliche Nachweise der Wirksamkeit fehlen.
Gut erprobt dagegen ist die Therapie mit Ultraschallwellen: Durch die Bestrahlung mit hochfrequenten Schallwellen wird das umliegende Gewebe erwärmt, was entzündungshemmend wirkt. Andere Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Lasertherapie oder das Tragen einer Bandage sind zwar wissenschaftlich nicht belegt, werden jedoch auch gerne verordnet.
Quelle: Cleveland Clinic & Gesundheitsinformation.de
Wie kann ich Tennisarm vorbeugen?
Wie Sie schon gelesen haben, ist der Tennisellenbogen eine häufige Verletzung, die durch Sport oder wiederholende Bewegungen auf der Arbeit entsteht. Dadurch ist es schwierig, diese vorzubeugen.
Mit diesen Tipps können Sie jedoch das Risiko minimieren:
– Vermeiden Sie Bewegungen, die Handgelenke und Ellenbogen übermäßig im Vergleich zum Rest des Armes belasten
– Wärmen Sie sich vor sportlicher Betätigung gut auf
– Stärken Sie die Muskulatur im Unterarm mit passenden Übungen
– Wenn Sie viel am Computer arbeiten, kann eine ergonomische Computermaus helfen, welche die Belastung der Handgelenke reduziert.
Quelle: Netdoktor
Übungen zum Tennisarm
Verschiedene Übungen zielen darauf ab, den von Tennisarm betroffenen Ellenbogen wieder beweglich zu machen und Muskeln rund ums Ellenbogegelenk aufzubauen. Dadurch wird die Flexibilität gestärkt, wodurch sowohl das Risiko für eine erneute Erkrankung reduziert als auch der Verlauf eine bestehende Erkrankung positiv beeinflusst werden kann. Hier finden Sie Vorschläge für Übungen.
Lesen Sie auch: Alles, was Sie über Ergonomie wissen müssen.